5. Juni 2011
Nachdem nun auch der vierte Tag des Meetings mit herrlichem Wetter begann und die Temperaturen bereits am frühen Morgen in die Höhe schossen, war sicherlich so mancher Teilnehmer froh, während des letzten Programmpunktes auf unserer Agenda unter die Erde klettern. Wir besuchten gemeinsam den Bunker unter (neben) dem Hauptbahnhof Hamburg.
In diesem Bunker konnten mehrere Tausend Menschen Platz finden, wenn im Kriegsfalle Schutzräume aufgesucht werden müssen. Hier besichtigt die Gruppe gerade die “Küche” die die Flüchtlinge mit Suppe versorgt hätte.
Eine wichtige Aufgabe des Bunkersystems wäre natürlich die Versorgung der Leute mit Atemluft gewesen.
Da der Bunker für ABC-Fälle gebaut wurde, mussten die Filter sehr aufwändig gestaltet werden.
Sollte die Stromversorgung von aussen ausgefallen sein, hätte dieser Diesel einen Generator angetrieben, der im Ernstfall auch den Bunker auf der anderen Seite des Bahnhofs mitversorgt hätte
Seltsamerweise fällt normalerweise dieses hässliche Bauwerk vor dem Bahnhof kaum auf.
Auf dem Dach eine Antenne, die den Rundfunk- und Nachrichtenempfang im Bunker ermöglichen sollte, hätte der mittlere Ring die Auspuffgase des Notstromdiesels abgeblasen. Dies erklärt auch, warum der Diesel nicht regelmäßig einen Testlauf durchführt.
Das Gitter vor dem Bauwerk stellt die Notentsorgung der Fäkalien aus dem Bunker sicher, wenn nach einem Treffer das Abwassersiel nicht mehr benutzt werden konnte. Dann hätte es dort sowieso keinen Bürgersteig mehr gegeben, auf dem die Druckluftentsorgung Probleme gemacht hätte.
Seien wir alle zusammen froh, dass dieses Bunkersystem nie benutzt werden musste.
Photos: Bernd Michaelsen