Stammtisch: 12. April

Hotel "Zur Glashütte" in der Segeberger Chaussee 309 in 22851 Norderstedt

Thema des Abends: Nationale und internationale Schnell- und Triebzüge

 

Das Märklin Model (37778) des Elektro-Schnelltriebwagens der Baureihe 403, welches 2012 nur für Insider als vierteiliger Zug auf den Markt kam. Er wird durch gleich zwei Motoren mit Schwungmasse in zwei Drehgestellen des Großraumwagens angetrieben, was in Verbindung mit dem mfx Dekoder für kraftvolles Beschleunigen führt. 

Während des Stammtisches fiel uns auf, dass die Tischlichter im Speisewagen mal an- und mal ausgingen. Wir dachten zuerst an einen Wackelkontakt, lernten aber später, dass das Absicht ist und die Lichter durch einen Zufallsgenerator gesteuert werden.

Das Vorbild wurde von der Bundesbahn Ende der 1960er Jahre für Künftige Neubaustrecken in Auftrag gegeben, um den dieselgetriebenen Trans Europ Express BR 601 abzulösen. Der IC, der ausschließlich erste Klasse Sitzplätze hatte, verfügte neben der Küche und dem Speiseraum noch über eine Klimaanlage (damals nicht alltäglich) und - als besonderes Highlight - ein Zugsekretariat und eine Telefonzelle.
Zusätzlich war die BR 403 für den Betrieb in Österreich und der Schweiz zugelassen. Allerdings musste für Fahrten in der Schweiz an den Endwagen ein schmaleres Schleifstück am Pantografen angebracht werden.  


1978 brachte Märklin eine „Geschenkpackung Reichsbahn“ (2850) auf den Markt. Sie enthielt eine Schnellzuglokomotive E04 14 in Original Beschriftung der Deutschen Reichsbahn, zwei D-Zugwagen und einen Gepäckwagen. 
Märklin hatte die Lok auch einzelnd im Angebot (3049) - als Lok der Deutschen Bundesbahn Baureihe 104. 

Die Deutsche Reichsbahn hatte die E 04 1932 bei AEG bestellt für die Strecke München <-> Stuttgart - setzte sie 1933 allerdings zuerst im Flachland ein. 
Bei Versuchsfahrten bewährte sich der AEG-Federtopfantrieb, so dass die Lok höhere Geschwindigkeiten von bis zu 151 km/h erreichen konnte. 

Die D-Zugwagen stammen noch aus der Zeit der K. Bay. St. B. und wurden 1911 in den Betrieb übergeben. Damals noch mit Gasbeleuchtung. 1924 übernahm die Deutsche Reichsbahn die Wagen und rüstete sie um auf elektrische Beleuchtung.

Das Set wurde für diesen Zug um einen Wagen verlängert.

 

Unsere Stammtisch-Anlage

Vier Kreise, eine Wendeschleife und (neu) vier zusätzliche Abstellgleise.
Der kleine Kasten rechts unten im Bild ist ein Trennschalter, mit dem die Züge auf den Abstellgleisen vom Strom getrennt werden können.
Das ist sehr hilfreich um Loks und Züge zu identifizieren, die Kurzschlüsse verursachen, oder den Schutzschalter der CS3 auslösen.

Nach links geht es zum Aufgleisbereich.

 

Hier der Aufgleisbereich, in dem die Züge Bereitgestellt werden und nach getaner Arbeit wieder verpackt werden. Ganz links ist der Adapter zu sehen um Trainsafes anzudocken. Da die Radkränze in den letzten Jahren geschrumpft sind (Danke an die FREMO Bahner) muss man manchmal schon genau hinsehen, ob die Wagen richtig auf der Schiene stehen. 

Auch hier haben wir die Trennschalter im Einsatz. 

Rechts bereitet sich das Roco Model einer DR 232 (Modell: 43944) für eine Zugleistung vor. Das Modell wurde mit einem mfx Decoder ausgestattet. Angehängt werden Schnellzugwagen der DR vom Hersteller Schicht. 


Das Unternehmen G. Schicht war ein Spielwarenhersteller aus Dresden, der seit 1947 H0 und N Modelle produzierte. Über die „Umwege“ zum VEB Modellbahnwagen Dresden und VEB Modellbahn Oybin wurde aus der Firma im Jahr 1990 die „Sachsenmodelle GmbH Kiesewetter & Co.“. Leider ging das Unternehmen 1999 in die Insolvenz. Tillig übernahm 2001 das Sortiment und die Vertriebsrechte. 

Die Wagen, die hier aufgegleist werden, sind aus der VEB Modellbahnwagen Dresden Epoche des Unternehmens. 

Dargestellt wird der Städteexpreß der Deutschen Reichsbahn - welches der schnellste Zug der DDR war.
Auffällig: der Speisewagen ist deutlich kürzer, als die anderen Wagen.

Zu den Originalen der Wagen gibt es eine kleine Anekdote - eigentlich recht Traurig, aber damals gut für die DDR: Die Tschechoslowakische Staatsbahn (ČSD) konnte 1976 eine Reihe von bestellten 1. Klasse Schnellzugwagen (Y/B-70) aus finanziellen Gründen nicht abnehmen. Die DDR übernahm daraufhin 103 Wagen aus Bautzener Produktion und konnte damit ihren Wunsch nach einem Vorzeige-Zug für die Verbindung der wichtigsten DDR Städte umsetzen.

Es einen Pech ist manchmal des anderen Glück…


Das Modell eines Diesel-Triebwagens der Belgischen Staatsbahnen (SNCB/NMBS) von Märklin 1995/96 veröffentlicht und in Zusammenarbeit mit der Firma Trix entwickelt.

Der Wagen der Serie 600 wurde von der SNCB 1930 bei der Waggonfabrik Wismar in Auftrag gegeben und entspricht weitgehend den DRG-Triebwagen VT 651 bis VT 671.Ein Maybach-Motor liefert beim Original 175 PS und überträgt seine Leistung über ein Viergang-Getriebe und eine Blindwelle auf ein Drehgestell. Die Maximal Geschwindigkeit betrug 80 km/h. Und die letzten dieser Triebwagen waren bis 1955 im Großraum Gent im Einsatz.

Das Märklin Modell 3426 wurde mit einem Delta-Dekoder auf den Markt gebracht.


Von dem Elektrotriebzug ET 87 der Deutschen Bundesbahn hatten wir an diesem Abend gleich drei Exemplare am Start:

Einmal das Märklin Modell 37287 der Deutschen Reichsbahn - elT Breslau 1004 (erst später ET 87) - Betriebszustand um 1937 (elT - „elektrischer Triebwagen an Oberleitung“). Von diesem Zug aus Motorwagen und zwei Steuerwagen beschaffte die KPEV (Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung) 6 Exemplare für die steigungsreiche Strecke zwischen Nieder-Salzbrunn und Halbstadt in Schlesien. Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Triebzüge auf andere Strecken verteilt. Die Beige-Rote Lackierung der DRG-Triebwagen erhielten die ET 87 nach 1932.  

Und Zwei Exemplare des Märklin Modells 37265 der Deutschen Bundesbahn (das 2003 vorgestellt wurde).
Nach dem 2. Weltkrieg konnten drei der Garnituren gerade noch rechtzeitig nach Bayern gebracht werden, wo sie aufgearbeitet wurden und im Nürnberger Vorortverkehr zum Einsatz kamen. Leider wurden sie 1959 ausgemustert und verschrottet.


Der Mittelwagen war innen übrigens zweigeteilt: Neben dem Motorraum, gab es einen Raum für die Ventilatoren (unter Bänken), der entweder als Traglasten-Abteil der 4. Klasse genutzt wurde, oder als Gepäck- und Postraum. 

Während die beiden Steuerwagen Wassertoiletten hatten, wurde im Motorwagen eine Trockentoilette mit Torfmull konstruiert um die Elektrische Ausrüstung vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.


Einen ICE sieht man bei uns eher selten, weil sich die meisten Stammtisch Teilnehmer einig sind, dass diesen Zügen der Charme anderer Züge einfach abgeht.

Beim Heurigen Stammtisch Thema war die Anwesenheit aber gerechtfertigt und ein besonderes Expemplar war es auch: Der erste ICE von Märklin das Model 3371 von 1985 - Baureihe 410 - ein Inter-City-Experimental-Zug. Während das Original 5-teilig war - ist das Märklin Set 4-Teilig. 

Übrigens: 1985 hatte man den Plan die Nachfolger des InterCityExperimental - als Hochgeschwindigkeitszug (HGZ) zu bezeichnen.
Stellt Euch mal die Bahnhofsansage vor: „Auf Gleis 12 fährt ein, der HGZ nach Stuttgart, über…“
Aber vielleicht hätte der dann eine andere Farbgebung… (Hallo Märklin - wie wäre es mit einer neuen Phantasie Lackierung?)


Bernd hatte noch einen sehr schönen Zug dabei: Eine BR 01 (Märklin Model 39010 - von 2006 bis 2010) der DB im Betriebszustand um 1966 mit Altbaukessel und Witte-Windleitblechen. 

Der mfx Decoder und der Softdrive-Sinus Motor geben dem Model hervorragende Fahreigenschaften.
Angehängt ist das Märklin Wagenset 42751 „Schnellzug der Reichsbahnzeit“, das von 2000 bis 2005 im Programm war. 


Die 103 144-2 der DB (ein wunderschön gealtertes Märklin Model 39152) der Epoche V mit einem Interregio (Märklin 43900, 43901 und 43902) - IR 2670 von Konstanz nach Kassel - bringt es auf eine stolze Länge von 191,6 cm. 

Der TEE Zug auf dem Außengleis ist Epoche IV und kommt auf eine Länge von 389 cm. Gezogen wird er von der BR 103 227-5 (das ist das Piko Modell 51688 von 2022 und stellt die lange Version der 103 dar).
Der Zug - nach einem original Vorbild aus den 1970ern - besteht aus den Märklin Wagen 43845 (3*), 43862 (3*), 43863 (3*), 43864 (3*) und 43894 (Speisewagen 1*).

Und ja, das ist mehr als das doppelte der Länge des IR - aber finde mal eine Modelleisenbahn Anlage mit einem so langen Bahnhof außerhalb eines FREMO Treffens. ;)


Das Märklin Modell 39152 ist ab Werk gealtert und hat digital heb- und senkbare Pantografen. Die Figur des Lokführers ist beweglich und erscheint immer in dem Führerstand der in Fahrtrichtung zeigt. Bei der Entwicklung dieses Models, das als einmalige Serie 2023 auf den Markt kam, wurde auch der Dachgarten neu designt. 

Und selbstverständlich wurde das Modell mit diversen Sounds ausgestattet. 


Dahinter versteckt sich das Modell 37263 einer Mehrzwecklokomotive der Serie 1800 der Niederländischen Eisenbahnen (NS), welches Märklin von 2002 bis 2006 im Programm hatte. Angehängt an die Lok ist zweimal das Wagenset 42903 der NS. Auch dieser Zug bringt es auf stolze 183 cm. 


Märklin Modell 39152 in Orientrot mit „kurzem“ Führerstand und Betriebszustand ab 1989 im direkten Vergleich zum Piko Modell 51688 mit „langem“ Führerstand. Das Original war lange Zeit das Flaggschiff der Deutschen Bundesbahn und mit einer Dauerleistung von 7.440 kW (10.116 PS) bei ihrer Indienststellung die stärkste Einteilige Lokomotive der Welt.

In den 1970ern wurden diese Loks mit einem geänderten Getriebe ausgestattet und konnten damit eine Höchstgeschwindigkeit von 252,9 km/h erreichen. 1985 wurde das Getriebe einer Versuchslok noch einmal verändert und damit ein Rekord von 286 km/h erreicht.  


Das war mal ein Treffen der Dieseltriebwagen - gleich dreimal zeigte sich das Märklin Modell 39080 des Schnell-Triebwagenzug Baureihe VT 08.5 der DB auf unserer Stammtisch Anlage. Zwei der Züge waren mit einem zusätzlichen Zwischenwagen 42080 - mit der Aufschrift „Fussball - Weltmeister 1954“ ausgestattet. 

Eine schöne Einstimmung auf die Europa Meisterschaft in diesem Jahr. ;)

Märklin brachte das Modell 2006 auf den Markt. Und nochmal als 39081 in 2010 und ein weiteres Mal als 39082 in 2017. 


Ein Nahverkehrs-Dieseltriebwagen BR 648.2 (LINT 41) der DB AG - Epoche VI - nachträglich mit Passagieren ausgestattet.
Das Märklin Model 37736, welches 2012 auf den Markt kam, verfügt über einen mfx Decoder mit Sound und einen Hochleistungsmotor mit Schwungmasse im mittleren Drehdrehgestell. 

Das besondere dabei: Der Motor ist Senkrecht eingebaut. Damit ist er - gerade wegen der großen Fenster dieses Modells - praktisch unsichtbar. Die Platine mit dem Decoder ist über der Inneneinrichtung eingebaut und hat auf der Unterseite die LEDs für die Innenbeleuchtung ab Werk. 

Märklin bietet für dieses Modell eine Spielewelt Erweiterung für die Central-Station an, so dass man auf dem Display eine Nachbildung des Führerstands einblenden kann. Dabei wird der Lokführer auch auf den Verbrauch hingewiesen und muss dann ab und zu eine Dieseltankstelle aufsuchen, weil der Zug sonst irgendwann auf freier Strecke liegen bleibt (im Profi Modus). 

LINT steht übrigens für „Leichter Innovativer Nahverkehrstriebwagen“. 


Ein Schienenbus VT 95.9 mit einem Einachs-Anhänger VB 141.2 der Epoche III in einem Betriebszustand um 1955/56 - ist das Märklin Modell 39952 von 2016/2017. Der Lokführer und die Fahrgäste schon ab Werk eingesetzt und die Klappen am Anhänger lassen sich öffnen.

Sehr schön die Schlussbeleuchtung am Anhänger wechselt mit der Fahrtrichtung, wenn der Schienenbus den Anhänger schiebt. Das ist auch der Grund, warum der Wagen so flach ist - damit er nicht umgesetzt werden muss, wenn das Gespann den Endbahnhof erreicht.

Wenn der Anhänger geöffnet wird, dann werden 5 Fahrräder und einige Gepäckstücke sichtbar. 

 

Text: JK
Bilder: SK und JK

Schlusslicht

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