Willkommen beim Hanseatischen Märklinisten Stammtisch
Die Anlage aus dem Märklin Katalog von 1951

Im Märklin Katalog von 1951 findet sich in der Mitte ein beeindruckendes Bild einer Modelleisenbahnanlage.
Weil es eine Messeanlage war, stand hier viel Verkehr im Vordergrund und Verbindungen zwischen den Kreisen wurden (Vermutlich aus Erfahrung) als Unfallrisiko angesehen - daher lies man sie einfach weg.

Dieser Plan entstand allein anhand des Bildes, daher mag es - insbesondere hinter dem Lokschuppen - nicht ganz der damaligen Realität entsprechen - ist aber, das erlaube ich mir zu schreiben, dicht dran. Mit 480 * 510 cm ist es keine kleine Anlage, aber für eine Messe durchaus in einer passenden Größe, so dass auch viele Besucher um die Anlage herum stehen konnten.
Mein Gleisplanprogramm kennt die alten Metallgleise mit durchgehendem Mittelleiter nicht - daher habe ich mit M-Gleisen gearbeitet.

Die Besonderheit dieser Anlage offenbarte sich den Messebesuchern wohl erst auf den zweiten Blick - es sind nicht 7 Kreise, sondern "nur" 5. Die beiden innen liegenden Kreise stellen eine Verschlungene 8 dar. Damit ist die Strecke auf dem Innenkreis deutlich länger als erwartet.

Wer träumte damals nicht von dem Drehkran, um damit Züge zu be- und entladen. Eine Anlage mit 4 dieser Drehkräne im Hafen und noch einem im Rangierbereich nahe der Drehscheibe - das dürfte weit außerhalb der Möglichkeiten der meisten Modellbahner gewesen sein. Aber zum Träumen regte es doch an.
Das Schiff gab es damals wohl zu kaufen, die Modellbauer von Märklin mussten aber den Maßstab verändern. Leider konnte ich die Quelle für diese Info nicht mehr finden.

Laternen (Linker Pfeil) - eigentlich nichts über das man schreiben muss, aber als Teenager hatte ich auch eine Laterne auf meiner Anlage. Eine. Das Taschengeld saß bei den Wagen lockerer als bei Dingen zur Ausschmückung der Anlage. Aber so eine Straße mit vielen Lampen - nun davon habe ich geträumt.
Rechts - das ist nur eine Kleinigkeit - aber das war Wichtig beim Zeichnen des Gleisplans. Nach der Unterquerung der beiden Außenkreise werden die inneren Kreise noch mal Sichtbar bevor es in den Tunnel geht. Zu erkennen ist das aber nur an der Stützmauer, die an dieser Stelle nur dann Sinn macht, wenn die inneren Kreise noch mal Sichtbar sind.

Den Bahnhof auf dieser Anlage konnte man in Einzelteilen: 419, 415 und 423 kaufen. Es gab aber auch eine Garnitur mit beiden Bahnhofsgebäuden und 4 mal den Bahnsteig 423 - genau in dieser Ausbaustufe ist der Bahnhof auf der Anlage zu sehen.
Damit kann man 5 Bahnsteige realisieren. Daher ist der äußerste Kreis, obwohl auf ihm Personenzüge zu sehen sind, ohne Bahnsteig.
Schaut man sich das Katalogbild genau an, dann dann erkennt man, dass jedes Gleisstück eine Buchse hat. Man könnte meinen, dass jede Schiene eine eigene Stromzuführung hat, so wie man heutzutage Gleise in Schattenbahnhöfen in Abschnitte teilt um mehre Züge auf dem gleichen Gleis abzustellen. Aber das ist hier nicht der Fall, die "normalen" Schienen hatten damals eine sog. "Polbuchse" um das Gleis mit Masse zu verbinden.
Ein Thema, dass heutzutage auch wieder sehr spannend ist, wenn moderne Loks es nicht über eine Weiche, oder Kreuzung schaffen.

Märklin zeigte in dem Jahr ein Blockstellen System. Und ist ist zu erwarten, dass dieses System auf dieser Anlage im Einsatz war.
Damit konnte man auf einem Kreis mehrere Züge verkehren lassen, ohne dass diese auf den vorherigen Zug auffuhren. Das sollte für die Besucher der Messe von großem Interesse gewesen sein, wenn die Signale automatisch nach einer Durchfahrt auf HP0 (Halt) schalteten und erst dann wieder auf HP1 (Fahrt), wenn der nächste Block frei wahr.

Es sind auf dem Bild vom Katalog nur wenige Signale zu sehen, das würde gegen meine Theorie sprechen, aber die Signale aus der Blocksignal-Garnitur hatten in der Mitte des grauen Kastens eine Schwarze Abdeckung und die kann man hier in dem Bild erkennen (Mittlerer Roter Kreis).
Die Rot-Weißen "Stangen" im blauen Kreis habe ich erst spät entdeckt. Es könnten Formsignale sein, bei denen man den Flügel nicht sieht. Die wären dann aber sehr dicht an den Ausfahrsignalen des Bahnhofs.
Dann hatte ich die Idee, dass sich an dieser Stelle ein Bahnübergang gut machen würde, nur wohin würde die Straße führen? Nach hinten in den Ort? Das würde sich sehr gut machen. Und bei 4 Gleisen, wären die Schranken auch sehr oft unten. Ich habe es irgendwann aufgegeben. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine Idee, wohin die Straße auf der dem Zuschauer zugewandten Seite hingehen könnte?

Sicher ist jedoch, dass sich im Rechten Anlagenschenkel ein Bahnübergang befindet. Hier führt die Straße vom Be- und Entladebereich der Rangierstrecke über den Übergang unter den Brücken hindurch.
Links vom Roten Kreis ist ein Teil der Anlage, wo ich nach langen Überlegen glaube, dass ein kleiner Fehler in der Zeichnung besteht. Die Führung der Gleise ergibt keinen Sinn, weil es so aussieht, als würde das Gleis nach vorne weglaufen, während die Oberleitung weiter geradeaus läuft.
Der Bahnübergang 459 MG stand damals bestimmt auf vielen Wunschzetteln (bei mir - viele Jahre später - war dem so). Und wer nach dem SET System gebaut hat, der brauchte auch die Erweiterung. Hier aber benötigt man 2 Erweiterungen, weil 3 Gleise zu überqueren sind.
In Verbindung mit den Kontaktgleisen war das Bestimmt ein toller Anblick, wenn die Schranken etwas länger unten blieben, weil so viele Züge vorbei kamen.


Brücken gab es auf dieser Anlage reichlich zu sehen. Insbesondere die großen Bogenbrücken mit einer Spannweite von 36 cm und dann noch zwei nebeneinander - was für ein Bauwerk.
Auf dem Innenkreis sogar mit Oberleitung.

Nur eine Brücke findet sich nicht im Märklin Katalog. Sie ist auf dem Anlagenbild kaum zu sehen. Es wird wohl ein anderer Hersteller so eine im Programm gehabt haben.
Nachdem ich viele alte Anlagen gesehen habe, vermute ich, dass der See möglicherweise zum hinteren Anlagen Ende weg geführt wurde. Dann könnte es - und davon hätte ich zu gerne ein Bild - eine Brückenkonstruktion sein, bei der oben eine Große Brücke über das Wasser und die unteren Gleise führt, während unten - anders als in meinem Gleisplan auch Brücken über das Wasser führten. Brücke über Brücke sozusagen.

Ungefähr so stelle ich mir die Anlage von oben mit Tunneln und Wasser vor. Wenn ihr meint, dass der Gleisplan anders ausgesehen hat - dann meldet Euch bei mir.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen.
Bilder:
Aus dem Katalog von 1951: Mit freundlicher Genehmigung von Gebr. Märklin & Cie. GmbH
Die Gleispläne: JK
Text: JK
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