Willkommen beim Hanseatischen Märklinisten Stammtisch

Alles Banane...

Kaum ein andres Produkt symbolisiert derart das Deutsche Wirtschaftswunder in der Nachkriegszeit wie die Banane.

Die Geschichte des Bananen-Transports beginnt allerdings schon viel früher, so entsteht schon 1934 der erste Spezialschuppen für Bananen im Hamburger Hafen. Zu dieser Zeit verzehrten die Deutschen ca. 42 Kilogramm Frischobst und Südfrüchte pro Kopf/Jahr. 1954/55 sind es schon 71,1 Kilogramm. Kein Wunder das der Hamburger Hafen zum bedeutendsten Hafen für Fruchtimporte in ganz Europa heranwächst.

Bei den Recherchen für diesen Artikel bin ich auf kurzweilige Berichte gestoßen, in denen man sich erzählte wie man damals als Kind mit dem Fahrrad in den Freihafen gefahren ist, um bei den Hafenarbeitern Bananen zu ergattern, die für den Weitertransport nicht mehr grün genug waren. Diese wurden dann nach Hause gebracht (manchmal musste eine Banane beim Zoll abgeben werden, aber es lohnte sich trotzdem).
Zuhause wurden die Bananen bei einigen Familien in Reife-Kellern gelagert, bis sie nicht mehr grün waren.

Auf diese Art und Weise konnte sich so manche Hamburger Familie mit etwas Obst versorgen, das sonst wohl nicht zur Verfügung stand.

Der Wagen 307/2 aus dem Katalog von 1954 - im Katalog aus 1962 dann als Model 4509 gelistet.

Deutlich älter ist der Märklin Wagen 382.8 Bananenwagen „Jamaica“ in Zitronengelb. Komplett aus Metall mit dem Weißem Dach ist er ein echtes Schmuckstück.

Hinweis: Wenn ihr diesen Wagen gebraucht kauft, dann achtet auf die Kupplung. Märklin hat das Modell schon deutlich vor 1950 auf den Markt gebracht. Zum Beispiel sieht der 382.5 fast genau so aus, hat aber eine große graue Bügelkupplung.

 

Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH wiedergegeben


Im Märklin Katalog von 1935 findet sich unter der Nummer 382 dieser Wagen mit Klauenkupplung. Macht sich in der Vitrine gut, ist aber eher s
chwierig an moderne Kupplungen zu koppeln.

Die meisten Bananen wurden von den Kühlschiffen gelöscht und in Kisten auf Stroh gelagert, weil es doch eine Empfindliche Frucht ist. Die Arbeit in den Bananenschuppen hatte ihre besonderheiten, da nicht selten giftige Spinnen, oder Schlangen mit der Ware reisten und dann war schnell mal das Hamburger Tropeninstitut gefragt.

Die für Hamburg bestimmten Bananen wurden erst mit Kutschen - später mit Lastern abgeholt, aber viele (und jetzt schaffe ich endlich den Bogen) wurden in Kühlwagen geladen und per Bahn durch die ganze Bundesrepublik transportiert. Der Transport der Banane war für Deutschland von derartiger Bedeutung, dass Konrad Adenauer höchstpersönlich 1957 bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) darauf drängte, dass die Deutschen Bananenimporte Zollfrei blieben und damit die Preise günstig.

Bei so einer Bedeutung eines Produktes darf man sich nicht Wundern, dass Märklin im Laufe der Zeit immer wieder neue Bananen-Transport-Wagen auf den Markt brachte.

Das Märklin Modell 4637 - ein geschlossener Güterwagen beschriftet als Bananenwagen.

Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH wiedergegeben

Im Katalog von 1965 findet sich sowohl der Wagen 4509, wie auch der 4637. Märklin trennt hier Güterwagen von Modellgüterwagen. Die ersten Zeichen eines Paradigmenwechsels vom Spielzeug zum Modell für Anspruchsvolle Sammler.


Später kam dann dass Modell 4414 aus den Markt. Eine Nachbildung eines Ibbls der Db mit dem Logo "Bananenpflücker ECUADOR BANANAS".

Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH wiedergegeben


Das Modell 326 hatte Märklin zwischen 1947 und 1955 in drei Varianten auf dem Markt. Der Wagen fehlt noch in meiner Sammlung, daher zeige ich hier nur ein Katalogbild.

In diesem Sinne: Guten Appetit.

 

Text: JK
Bilder: Märklin und JK

Schlusslicht

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